Wie bei jedem ersten Mal – war es auch dieses Mal. Ich war aufgeregt, gespannt und voller Freude! Es stand das erste Osterfest vor der Tür – als Mama!
Osterfest Früher vs. Heute
Früher war ich das Kind, welches bei der Eiersuche durch den Garten gerannt ist – dieses mal ist es unsere Tochter, die zwischen Büschen und Bäumen umherstolpert und sich über all die Aufmerksamkeit freut.
Das Wetter war, wie so häufig an Ostern, leider nicht so schön. April – macht nun mal was er will! Dennoch haben wir das Beste daraus gemacht.
Vorbereitung für das Osterfest
Bei den Vorbereitungen habe ich dieses Jahr nicht viel machen können, da Diana mit einem Jahr nicht viel zulässt. Sie versteht schließlich noch nicht, warum bunte Eier plötzlich auf dem Tisch stehen müssen. Wobei sie diese sogar eher als Spielzeug empfunden hat und sich gleich zwei aus dem Körbchen nahm, um sie gegeneinander zu schlagen. So wie sie es auch zuhause mit den Bällen aus dem Bällebad macht! Warum nicht – sind doch fast rund und bunt?!
Die Eier färben wir meistens erst Samstag – einen Tag vor Ostern. Dieses Jahr habe ich statt einem Osterkranz oder Hefezopf lieber einen Rhabarberkuchen gebacken. Er war super lecker – was mich überrascht hat, da ich das Rezept das erste Mal getestet habe.
Ostersonntag und die Eiersuche
Am Ostersonntag ist bei uns Tradition, vor dem Frühstück nach draußen zu gehen – Eiersuche für die Kinder! Nun sind die Kinder (meine Brüder und ich) zu „alt“ – sodass nur noch die Enkelkinder suchen. Gefeiert wird nämlich wie immer bei meinen Eltern im Dorf. Der Garten ist sehr groß und es gibt unendlich viele Verstecke – ich verstecke die Eier und die Schokotüten meistens so gut, dass ich am Ende selber nicht mehr weiß, wo das letzte Ei ist 😉 …vor einigen Jahren haben wir sogar noch nach 3 Monaten ein verstecktes Osterei gefunden 😀 da hat es der Osterhase wohl viel zu gut gemeint mit seinem Job!
Für Diana und ihre kleine Cousine hat der diesjährige Osterhase – alias me – die Eier so versteckt, dass die Kleinen sie auch direkt finden konnten. Meiner Tochter beim Suchen und Finden zuzuschauen, war viel aufregender, als ich selbst jemals gewesen bin als Kind. Es ist wirklich ein schönes Gefühl, diese strahlenden und glücklichen Kinderaugen zu sehen. Zudem ist es so beeindruckend, dass sich Kinder über solche „Kleinigkeiten“ des Lebens freuen können! Als Erwachsener sollte man sich dies immer wieder vor Augen führen – denn im Alltagsstress vergisst man schnell, was im Leben wirklich wichtig ist. Für mich bleiben diese Momente unvergesslich!
Unsere Prinzessin hat einen süßen Teddybären und zwei kuschelige Plüschosterhasen bekommen. Die liebe Patentante hat ihr einen schönen Korb vorbeigebracht mit tollen Kindersachen zum Naschen. Von Mama und Papa hat sie ein Osterbuch bekommen – ich liebe Bücher und deswegen kann man nicht genug davon haben ;D …
Frühstückstisch an Ostern
Nach dem Eiersuchen geht es dann immer an den Frühstückstisch! Besser gesagt: aus dem Frühstück wird gleich ein Mittagessen gemacht! Man kann es auch Brunch nennen 🙂 zu essen gibt es reichlich….das besondere bei uns und somit der russischen Küche ist, dass es zu Ostern ein bestimmtes Hefegebäck gibt. Hier wird es auch als russisches Osterbrot oder Osterkuchen bezeichnet. Auf Russisch heißt es „Pascha“ oder „Pask-ha“ (augesprochen). Bei uns ist es aber kein traditionelles Osterfest, sondern eher ein Mix aus russischen, deutschen und selbsteingeführten Traditionen – ein Fest, wie wir es einfach seit vielen Jahren feiern, auf unsere eigene Art und Weise – so wie jede andere Familie auch.
Das Osterfeuer
Diana durfte von allem etwas probieren und es hat ihr auch sehr gut geschmeckt. Sie liebt Eier! Abends sind wir zum Osterfeuer spaziert. Im Dorf findet jedes Jahr bei der Feuerwehr ein kleines gemütliches Osterfeuer statt – es war leider viel zu kalt und hat etwas geregnet! Daher war es nur ein kurzer Besuch, aber Diana hat das erste Mal so ein großes Feuer gesehen und war fasziniert.
Warum das Osterfest als Mama für mich so bedeutsam ist
Insgesamt war es ein sehr schönes erstes Osterfest …nun kenne ich auch die andere Seite – als Mama! Ich freue mich schon wahnsinnig sehr auf das nächste Jahr …auf das nächste Osterfest… denn dann wird unsere Prinzessin schon viel mehr verstehen und in ein paar Jahren ihre ersten Erinnerungen bewusst festhalten können…. Ostern gehört nämlich auch zu meinen ersten bewussten Erinnerungen als Kind und das gleiche Gefühl möchte ich an meine Tochter weitergeben! Ostern wird zwar allgemein nicht so groß gefeiert, aber es ist dennoch ein sehr besonderer Anlass – Jesus Christus ist wieder auferstanden! Dies ist natürlich nicht zu vergleichen, aber auch ich hatte letztes Jahr so eine Art Erlebnis der Wiederauferstehung – als ich drei Tage vor Ostern aus meinem Koma erwacht bin und das erste Mal meine Tochter in den Arm nehmen durfte, nachdem ich beinahe verstorben bin. Letztes Jahr an Ostern war Diana gerade mal 5 Tage alt und ich musste sie erneut verlassen, um weiter zu kämpfen….um mein Leben…um unser Leben!
Und nun haben wir tatsächlich unser erstes Osterfest gemeinsam verbringen dürfen…und dafür bin ich dankbar! Denn selbst solche Festtage, die jedes Jahr wiederkommen, sind dennoch jedes Jahr etwas besonderes…denn sie bleiben einzigartig! Diana wird jedes Jahr Ostern anders empfinden, anders erleben…und als Mama wird es mir da nicht anders gehen!
Ich freue mich auf alles, was kommt! Liebe das Leben, dann liebt es auch dich!
♡ In Liebe, Leni ♡ XOXO
P.S.: Falls ihr euch für die russische Küche interessiert, könnte euch das Rezept für das russische Osterbrot auch gefallen. Dies findet ihr unter „Paska – ein Rezept für das russische Osterbrot oder auch Osterkuchen genannt„.