„80% der Bevölkerung benötigen in ihrem Leben Blutkomponenten.“* Hättet ihr das gedacht? In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, warum Blut spenden so entscheidend ist und wie IHR Leben retten könnt.
*Werbung|Erfahrungsbericht.
Meine erste Blutspende
Nach Beginn meiner Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin ging ich das erste Mal zur Blutspende. Ich war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre alt, gesund und wog etwas über dem Mindestgewicht von 50 kg – die besten Voraussetzungen um Blut zu spenden! Ich wollte damals etwas Gutes tun – einem Menschen vielleicht sogar das Leben retten. Das erste Mal kostet etwas Überwindung, doch der positive Gedanke dahinter hat mich motiviert. Zusätzlich bekommt man einen kostenlosen Gesundheitscheck. Meine erste Blutspende verlief ohne Probleme. Mein Kreislauf machte super mit und ich fühlte mich gut danach. So kam es, dass ich begann regelmäßig Blut zu spenden. Das bedeutet, dass ich als Frau vier Mal im Jahr zur Blutspendezentrale gehen durfte. Männer dürfen sogar sechs Mal jährlich zur Blutspende.
Ablauf Blutspenden
Um Blut spenden zu können, muss man sich zunächst registrieren lassen. Dies nimmt beim ersten Mal etwas Zeit in Anspruch, danach dauert es nur wenige Minuten. So läuft es ab:
- Ihr füllt vor der Spende einen Fragebogen aus. Diese Fragen, deine Gesundheit betreffend, besprecht ihr beim Gesundheitscheck mit dem Arzt.
- Der Gesundheitscheck umfasst folgende Untersuchungen: Blutdruck, Puls, Körpertemperatur und Eisengehalt des Blutes. Der Arzt entscheidet dann, ob ihr spenden dürft oder nicht.
- Dann folgt die Blutspende. Es werden ca. 500 ml entnommen und das ganze dauert unter zehn Minuten. Alles erfolgt steril und ohne Infektionsgefahr.
- Dank eines vertraulichen Selbstausschlusses könnt ihr nach der Blutabnahme ANONYM euer Blut von der Verwendung ausschließen. Es wird dennoch untersucht, jedoch keinesfalls weitergegeben.
- Zum Schluss könnt ihr euch kurz ausruhen und etwas essen, aber vor allem viel trinken!
Erst Blutspender, dann Blutempfänger
Zur damaligen Zeit hätte ich ehrlich gesagt keinen Gedanken daran verschwendet, dass ich selbst jemals eine Blutspende empfangen müsste. Und schon gar nicht, dass sie mir das Leben retten würde.
Nach der Geburt meiner Tochter hatte ich jedoch massive Blutungen im Bauchraum, die nicht zu stoppen waren. Da lag ich: 25 Jahre, vor wenigen Stunden noch schwanger und kerngesund und plötzlich verblutete ich und brauchte dringend Blutspenden. Das Schicksal führte mich zur Entbindung in die Uniklinik Köln.
Woanders hätte ich nicht überlebt! Das waren die Worte der Ärzte, die mir mein Leben retteten. Und warum? In Deutschland wird immer weniger Blut gespendet. Dabei werden aber täglich bis zu 14.000 Blutspenden allein in Deutschland gebraucht! In der Uniklinik Köln gibt es eine Blutspendezentrale. Hier ist man sozusagen an der Quelle. In anderen Krankenhäusern ist der Vorrat an Blutspenden deutlich geringer. Aber selbst in der Uniklinik gingen in dieser Nacht die Blutspenden aus, da ich alle gebraucht habe, die zur Verfügung standen und mit meiner Blutgruppe kompatibel waren.
Insgesamt 6 Liter Blutverlust und insgesamt 21 Blutspenden + unzählige weitere Blutkomponenten. Dabei besitzt ein Mensch mit einem Körpergewicht von 70 kg ungefähr 5 Liter Blut im Körper.
Hier könnt ihr Blut spenden
Wie ich schon angesprochen habe, könnt ihr in jeder Uniklinik und auch in vielen Krankenhäusern Blut spenden. Es gibt aber auch einen Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes.
Adressen von Blutspendediensten in eurer Nähe könnt ihr auf www.einfachlebenretten.de finden. Hier könnt ihr noch vieles mehr erfahren, zum Beispiel welche Arten von Blutspenden es gibt oder was mit eurem Blut nach der Spende genau passiert.
Wer kann Blut spenden – Zusammenfassung
- Alter: zwischen 18 und 68 Jahren
- Geschlecht: Frauen 4 x jährlich / Männer 6 x jährlich
- Abstand von zwei Blutspenden: mindestens acht Wochen
- Mindestgewicht: 50 kg
- Pause während der Schwangerschaft
- sich gesund fühlen
- keine Infektionskrankenheiten
- vorher keine Einnahme von Alkohol oder anderen Suchtmittel
Es gibt noch einige Ausschlusskriterien bei Auslandsaufenthalten, Tätowierungen & Co., sexuelles Risikoverhalten oder auch Einnahme von Medikamenten und Operationen. Dies wird alles mit dem Arzt vor Ort besprochen. Vorher könnt ihr euch HIER darüber informieren.
Mein Appell zum Thema Blut spenden
Geht BITTE Blut spenden! An meinem Beispiel könnt ihr sehen, wie schnell man selbst einmal im Leben Blut benötigt. Eine Blutspende könnte euch später das Leben retten – aber jetzt könnt IHR mit einer Blutspende das Leben eines anderen Menschen retten! Ob Unfall, Erkrankung oder Operationen – es wird tagtäglich überall in Deutschland Blut gebraucht. Tut was Gutes – für andere, aber auch für euch 🙂
Ich bin von ganzem Herzen unendlich dankbar! 21 Spenden – 21 Menschen, denen ich mein Leben verdanke. Danke an euch unbekannten Menschen, dass meine Tochter mit ihrer Mama aufwachsen darf. <3
♡ In Liebe, Leni♡ XOXO
P.S.: Mehr über die Geburt meiner Tochter und wie es zu dem Blutverlust gekommen ist, könnt ihr in meinem Blogbeitrag Geburtsbericht zwischen Leben und Tod – ein Brief an meine Tochter lesen.
*Dieser Beitrag wurde erstellt anhand von Informationsblätter der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Köln und Uniklinik Köln. Die BZgA steht in keinem Zusammenhang mit dem Beitrag, da er eine persönliche Empfehlung darstellt und unter anderem auf einem eigenen Erfahrungsbericht basiert.